Meine Stadt :)

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Donnerstag, 27. Februar 2014

Padel und magische Ruten durch Toledo

Eine Bank hat das CECAP zum Padel eingeladen. Padel scheint der Nationalsport der Spanier zu sein. Jeder spielt es und in jedem Park gehoert die Padelpiste zur Standartausruestung. Unten sieht man Bernward und mich in Action, als wir gegen zwei 11 jährige verlieren, die die Regeln besser kannten als wir. Dafür konnten wir gut fürs Foto posen :D

In meiner Arbeit im CECAP habe ich zurzeit Versammlungen mit 20 Familien zu absolvieren, um das neue Projekt "Ocio de Capacitacion" auf die Beine zu stellen. Es geht darum rauszugehen und soziale Fähigkeiten in Gruppen zu erlernen, sowie das Organisieren von Freizeitaktionen. Deswegen ist das Foto beim Einkaufen einer der seltenen Momente, in denen ich nicht im Buero anzutreffen bin. Noelia sollte hier mithilfe von ausgedruckten Bildern die richtigen Produkte finden und bezahlen. Ich habe sie wie ein Detektiv unauffaellig beobachtet, was mir echt Spass gemacht hat.



Meine Mitbewohner :)
Mein Theaterprojekt ist in vollem Gange: Jeden Freitag nachmittag improvisieren wir in einer Halle der Bibliothek im Poligono. Unsere Gruppe besteht aus 5 Teilnehmern des CECAPs, Nouah, dem Theaterprofessor, Bernward und mir. In ein paar Wochen, wenn es ums Proben geht, kommen auch noch andere professionelle Schauspieler dazu. In den eineinhalb Stunden des Improvisierens gibt es immer unglaublich viel zu lachen!!

Hier sieht man auf beiden Bildern Nouah, den Theaterprofessor, wie er eine seiner naechtlichen Stadtfuehrungen veranstaltet. Einmal verkleidet und einmal nicht ;D

Dienstag, 18. Februar 2014

Radio Galaxy, Mein Theaterprojekt, eine Toledoerkundungstour und PAELLA

Da ich vom CECAP aus Öffentlichkeitsarbeit betreiben soll, habe ich unter anderem Radio Galaxy kontaktiert. Letzten Donnerstag führten wir dann ein 10-minütiges Interview am Telefon, das es hier zum nachhören gibt:

http://cecapjoven.com/news/102/40/Isabel-da-visibilidad-a-su-voluntariado-europeo-en-una-entrevista-en-Galaxy-Radio-Bamberg

Außerdem fand das erste Treffen meines Projekts "Toledo Magico" statt, indem wir die Legenden Toledos in den Straßen der Stadt nachspielen wollen. Professionelle Unterstützung bekomme ich von Noa, zu meiner Linken, der ein ähnliches Programm für Touristen anbietet. Ich freu mich so, dass wir diesen Freitag endlich mit dem Üben beginnen können, denn alle waren bei der Vorbesprechung sehr motiviert, was auch an Noas schauspielerischem Redetalent lag. Er brachte die Behinderten wirklich gut dazu, viel über sich zu erzählen.


Am Wochenende wurden wir von Maria im Haus ihrer Schwester zum Essen eingeladen. Es gab eine hervorragende Paella und zwei Tortillas. Haya und ich haben so viel gegessen, dass wir uns die folgenden Stunden nicht groß bewegen konnten und lieber ein bisschen Sonne tankten. Anschliessend wurden wir zu Basketballfans, aber eigentlich auch nur, weil es so Spaß macht die grünen Luftschläger gegeneinanderzuhauen ...


 Am Samstag haben wir uns auf die Socken gemacht, um die Stadt, in der wir leben, besser zu erkunden. Ich war wirklich erstaunt, wie wenig ich bis jetzt von Toledo gesehen habe!!! Wir müssen uns unbedingt mehr Zeit nehmen, um all die schönen Ecken hier kennenzulernen!!






Die Realität kommt auch im Guten irgendwann zum Vorschein ...

Jetzt werde ich meine Zeit mal nicht den Bildern, sondern etwas mehr der schriftlichen Offenbarung meiner Erfahrungen widmen.
Wenn man sich den Rest des Blogs anschaut, kann man sich gut darin hineinversetzen wie ich meine ersten Monate hier wahrgenommen habe: Eine nahezu ideale Welt. Den Respekt, der mir oft entgegengebracht wurde, wenn ich erzaehlt habe, dass ich mit Behinderten arbeite, habe ich oft als übertrieben empfunden. Schliesslich machen die Aktivitäten Spass und man ist von tollen Menschen und super Kollegen umgeben. Das gute Arbeitsklima und die Freundschaft im CECAP sind wirklich herausragend, aber nach und nach gibt es immer mehr Situationen, in denen klar wird, dass die Arbeit als Professioneller hier nicht einfach ist. Es gibt zwar keinen "cholerischen-Chef-Druck", aber dafür einen emotionalen: Fortschritte zu erzielen und sich mit ganzem Herzen der Idee und Mission des CECAPs zu widmen. Und immer wieder muss man feststellen, dass man viele Fehler nicht vermeiden kann. Man kann die Probleme der Behinderten nicht wegzaubern, man kann sie eben mit viel Übung minimieren und trotzdem wird es immer wieder Aussetzer geben. Je besser ich die Arbeit hier kennenlerne, desto mehr merke ich: Es gibt 99 schöne Tage, aber wenn dann mal ein schlechter kommt, ist der richtig schlecht. Manchmal schreien, lügen und schlagen die "User" und jeden Freitag wird in einer Versammlung unter allen professionellen Angestellten nach Konfliktlösungen gesucht. Haya und ich werden mittlerweile auch schon ziemlich dazugezaehlt, weil wir "Unterricht" in der Methodologie erhalten und angfangen Persönlichkeitstabellen mit Stärken und Schwächen oder Register mit Evaluationen und Zielsetzungen auszufüllen. Wir beide haben mittlerweile sehr viel Verantwortung, was sich vor allem gut anfühlt: Haya mit ihrem arabischen Kulturprojekt und ich mit meinem Theaterprojekt. Ausserdem werden wir mit 4 Kleingruppen aus 5 Personen Freizeitaktivitäten selbstatändig organisieren und an Wochenenden durchführen: "Ocio de Capacitacion" - Ausbildung über Freizeit ist das neue Projekt des CECAPs mit dem Ziel, dass sich irgendwann die Gruppen selbst zusammentrommeln, ohne dass die Hilfe der Organisation in Anspruch genommen wird. Die Unabhängikeit, die die Behinderten dabei erlernen, ist eine gute Arbeitsmotivation! ;)