Meine Stadt :)

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Sonntag, 24. November 2013

November: Das Neuste über Freizeit, CECAP & das Wetter

Eine der besten Nächte

war, als wir die einheimische "Karaokegruppe" und die "Dieanderenfreiwilligengruppe" vereinten und bei uns in der Wohnung Pizza und Chickenwings gemacht haben. Außerdem gaben wir sowohl im Wohnzimmer, als auch in Toledos Diskos unser tänzerisches Talent zum besten! Wir gehen sozusagen jedes Wochenende in die Diskos (übrigens fast alle gratis!!). Das gehört sich hier so und zwar nicht bis zwei, sondern ab zwei :D Vorher ist da noch nichts los, weil die Spanier einen komplett verschobenen Stundenplan haben: Morgens = bis 16 Uhr, nachmittags = bis 22,23 Uhr ... 
Was sonst noch auffällt ist, dass die Spanier sehr offen und fröhlich sind: Die männlichen Spanier übertreiben es zwar meiner Meinung nach in den Clubs mit der Kontaktaufnahme, aber man kann hier in einer Nacht so viele neue Bekanntschaften und Freundschaften knüpfen, das ist der Hammer!!


An anderen Abenden wurden aus Haya und mir gute "Couchsurfer":



Und gestern (Samstag, 23.11) hat uns eine spanische Freundin, Maria, mit ihrem Auto nach Madrid zum Shoppen gefahren! 6 Stunden Powershopping klingen zwar nicht für jeden nach einem tollen Tag, aber es hat wirklich Spaß gemacht und die neuen Kleider machen mich bis jetzt nur glücklich, sodass ich keinen Gedanken ans Umtauschen verschwende! Meine Entscheidungsfähigkeit verbessert sich hier anscheinend ... :D


Das Update meiner Arbeit im CECAP:

Links sieht man Noelia und mich, bevor ihr Schwimmkurs beginnt.
Rechts warte ich mit Raquel auf ihren Bus. Dieses Mal hatte ich wirklich kaum Hoffnung, dass sie den Heimweg je alleine antreten kann, weil sie bei den 6 großen Stufen und dem Bezahlen immer auf meine Unterstützung angewiesen ist, aber ich werde jetzt nach und nach weniger helfen und nach einem Gespräch mit einer Freundin/Kollegin glaube ich wieder daran, dass das ganze Busfahren einen Sinn hat.


Am 4. November hat das CECAP an der Uni in Toledo das inklusive Lebensmodell mit dem Ziel der Normalisierung für Behinderte vorgestellt. Andrés, der Chef des CECAP hat mich mal wieder mit seinem Redetalent und seiner Leidenschaft für seine Idee (es geht wirklich um die Verteidigung der Menschenrechte!!) beeindruckt. Der Saal war gefüllt mit interessierten Studenten und auch ich habe eine kleine Rede darüber gehalten, wie es ist, mit zwei Menschen mit Behinderung zusammenzuleben. Es hat wirklich Spaß gemacht, zu erzählen, dass die Wohngemeinschaft so gut funktioniert. 




Außerdem war ich am 14. November auf einer Ausbildungsmesse für Behinderte in Madrid.








Hauptsächlich war ich hier mit diesen drei Mädels unterwegs. Wir sind von Stand zu Stand gelaufen, und haben so viele Lebensläufe eingereicht, wie es nur geht. Es war interessant, aber vor allem sehr anstrengend bei dem großen Andrang und dem vielen Metro- und Busfahren.




Und zum Schluss eine kleine Bildergeschichte zum Wetter:

Meistens ist es sonnig :)

Aber nachts kann es schon ganz schön stürmisch (oder zumindest kalt) werden!








 ENDE

Dienstag, 12. November 2013

Am 16. Oktober trat eine neue Person in mein Leben...

HAYA


Jetzt sind wir also zu viert in der Wohnung! Ich dachte ja schon die ersten eineinhalb Monate, dass ich mit ALLEM unglaubliches Glück habe und einen Traum lebe, aber mit Haya macht alles noch mehr Spaß!! Sie ist eine Persönlichkeit, wie ich es noch nie erlebt habe ... Sehr offen, sehr von sich selbst überzeugt, voller Tatendrang, gerne unter Gesellschaft und es ist so einfach mit ihr zu lachen! Außerdem weiß sie, wie man die Wohnung putzt. Sie kommt aus Jordanien und ich erfahre Tag für Tag neue Fakten über ihre andere Kultur.
Wir passen echt gut zusammen, sodass die größte Auseinandersetzung bis jetzt war, als wir darüber diskutiert haben, ob wir zuerst schwarz oder weiß waschen. (Team weiß (ich) hat gesiegt!)


Kaum eine Minute getrennt:
 Einkaufstüten schleppen ...
 ... kochen ...



... mit meiner "Karaokegruppe" weggehen ...


 ... mit ihrer Freiwilligengruppe weggehen, die sie auf ihrem Seminar kennengelernt hat (Es gibt also noch 4 andere EVS Freiwillige in Toledo!)


 ... Arbeiten ... (ja, es fällt unter "Arbeitszeit" zusammen in der Sonne auf den Bus zu warten) Zurzeit begleitet sie mich in meinem Stundenplan, um unsere Aufgaben erst mal kennen zulernen, bis sie etwas mehr Spanisch aufgeschnappt hat.



Und links sind die Arbeitskollegen, mit denen ich am meisten Zeit verbinge: Chuty, Oscar, Haya, Viki und Berta 


Rechts in der Mitte: Ana, ein Mädchen, das ich zweimal die Woche in ihrem Haus besuche, um zu kontrollieren, ob sie sich ordentlich für ihre Arbeit in einem Cafe angezogen hat (nicht zu schwarz geschminkt, keine Ohrringe, Armbänder, Zopf) und außerdem helfe ich ihr mit ihrem Kalender, damit sie ein besseres Gefühl für Zeitabläufe hat. Die Aufgaben gefallen mir gut, vor allem, weil Ana gern redet und viel lacht. Nur das ständige Busfahren und Warten ist mir zu viel Busfahren und Warten.


    
Rechts: Mein Bruderherz!!!!!!!!
In der letzten Oktoberwoche hat meine Familie mich besucht! Auf diesem Bild haben wir uns für Halloween chic gemacht :D


Unten: Einfach schöne Aussichtsorte in Toledo
und der MARTES, ein riesiger Straßenmarkt, den ich am liebsten jeden Dienstag besuchen würde :)
 Haya hat sich meiner, nein UNSERER Familie sofort angeschlossen, sodass sie meine Eltern schon "Mum" und "Dad" nennt :D





                                                                                                 Eine Ray Berri für Steffi ;D

Dienstag, 5. November 2013

CECAP Servicio de Capacitacion - meine Arbeit

So, jetzt hab ich erst mal genug von meinem schönen Freizeit- und Reiseleben geschrieben, deswegen gehts hier mal um meine Arbeit! Und ich muss sagen, es fühlt sich nicht wie Arbeit an, weil es einfach Spaß macht, alle Kollegen so freundschaftlich und lustig sind und weil es sich einfach so glücklich macht, in dieser Organisation mitzuhelfen, die wirklich nur hier in Toledo existiert und bis jetzt leider zu einzigartig ist.
Die Idee des Cecap ist wie eine Mission für die vielen jungen Freiwilligen hier. Es ist kein Zentrum sondern ein Service. Das heißt die Behinderten kommen mit ihren Wünschen und Zielen und werden "bedient". Es gitb mehrere Büros, aber kein Programm! Das ist das schöne: Es wird gemacht, wonach gefordert wird. Ein Büro "Futurvalia" kümmert sich darum, dass die Behinderten Praktika absolvieren oder Jobs finden und in "CECAP Joven", wo ich hauptsächlich arbeite, geht es um Freizeitaktionen: Wir gehen ins Kino oder was trinken, je nachdem was die Behinderten in ihren Gruppen organisieren wollen. Alles dreht sich darum "inklusive Projekte" zu machen, um sich in der realen Welt zurechtfinden zu können.


Außerdem begleite ich Raquel mit ihren Krücken im Bus, sodass sie vielleicht eines Tages selbstständig sein kann.

Und auch mit Andrea fahre ich fleißig Bus und lasse sie stets sagen, welche Nummer wir nehmen und wo wir aussteigen müssen, damit sie lernt sich auf den Weg zu konzentrieren und unabhängiger zu sein. Jedes Mal wenn wir richtig aussteigen (was nicht immer der Fall ist, weil ihr ja auch MEINEN Orientierungssinn kennt.. :D) freut sie sich und holt schwungvoll zu einem High five aus "Chocala!")



Mit Noelia gehe ich zweimal die Woche ins Hallenbad, um sie bei Schwimmkursen zu unterstützen, die sie mit normalen Kindern zusammen hat. Noelia scheint am Anfang sehr schwierig zu sein, weil sie etwas frech ist und oft nicht zuhört, aber mittlerweile habe ich sie sehr ins Herz geschlossen und in den Schwimmkursen mit anschliessender Dusche und Umziehen, lerne ich unglaublich viel. Wie man streng sein kann, zum Beispiel auch :D

Was außerdem beim CECAP auffällt:
Es steht nicht die Krankheit (Probleme und Grenzen, Kosten, Psychologen, Doktor, usw) im Vordergrund, sondern die Hoffnung auf neue Fähigkeiten und immer neues Lernen: CECAP Servicio de Capacitación heißt "Ausbildungszentrum". Dem Namen sieht man nicht an, dass es um, Menschen mit Behinderung geht. Es gibt auch Workshops über Sexualität und wie man sich dem Schwarm annähert und eine Beziehung führen kann (viele User sind schon glücklich vergeben ;) und es geht allgemein um die Dinge, die sich normale Menschen auch wünschen um glücklich zu sein: Freunde, Liebe, Arbeit, Spaß in Freizeitaktionen und nie den Humor vergessen!!!

continuación


Nach der Woche in Extremadura bin ich noch mit zwei abenteuerlichen Freiwilligen per Anhalter nach Madrid gefahren, ohne zu wissen, dass das in Spanien verboten ist ...



Direkt im Anschluss zum Seminar ist mein Allerliebster Liebster mich besuchen gekommen und wir haben eine wundervolle Woche in Toledo verbracht und sogar ein Wochenende in Granada! Mein Chef hat uns spontan mit dem Auto mitgenommen, weil er einen Freund besuchen wollte und so haben wir auch die Alhambra gesehen (Ja Viola, du wirst jetzt vor Neid platzen, aber ich denk ehrlich gesagt, dass die Alhambra nicht so toll ist, das Panorama ist zwar schön und von innen haben wir sie nicht gesehen, aber Toledo finde ich beeindruckender als Granada!! :P)
                                                           
Wir wollten dann noch ins Meer, deswegen haben wir am Sonntagmorgen einen Bus nach Salobrena (n mit welle ;) genommen und viele Herausforderungen gemeistert (Koffer im Zimmer vergressen, Handy verloren, falsches Rückfahricket, nur 2 Euro und Hunger und alle Geschäfte zu ...) Aber trotzdem hatten wir viel Spaß und im Endeffekt hat ein Glücksfall zum nächsten geführt und wir haben ALLES exzellent gemeistert! Ich bin immernoch stolz auf uns :) Es waren dort auch zufälligerweise an diesem Tag die "fiestas de los pueblos", ein Riesenfest mit viel Musik, Pferden, Flamencokleidfrauen und Riessenpaellas auf der Straße!